Freitag, 16. November 2012

Schock in der Morgenstunde

Es ist kurz nach eins, als ich ins Bett gehe. Es ist schon sehr spät und ich bin tot müde, aber das spät ins Bett gehen wird hier langsam zur Gewohnheit. Ich lege mich hin und döse auch ziemlich schnell ein. Habe die gemütlichste Schlafposition gefunden und fange langsam an zu träumen. 
Bis ich auf einmal ferne Geräusche höre. Ich werde aus meinem leichten Schlaf gerissen.
Ich merke, wie Wassertropfen auf meine Füße platschen. Ich sitze in meinem Bett, gucke nach oben. Versuche etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Unmöglich! 
Ich lege mich wieder hin und versuche weiter zu schlafen. Auf einmal fängt die Glühbirne, der Lampe über meinem Bett, an zu flackern. Das Licht geht an. Ich kann kaum etwas sehen, meine Augen müssen sich erst an die Helligkeit gewöhnen. Doch keiner ist in meinem Zimmer! 
Wieder höre ich die leisen Geräusche. Schockstarre. Was zur Hölle geht hier vor?!

Fünf Minuten liege ich einfach nur da, habe einen Tunnelblick. Am liebsten würde ich aus dem Zimmer rennen, doch es geht nicht. Kann mich nicht bewegen. 

Und dann... Licht aus! Was war das denn? 

Ich versuche mich zu beruhigen. Runter zu kommen. Das Beste ist jetzt, die Ruhe zu bewahren und versuchen weiter zu schlafen. Immer noch geschockt, versuche ich es. Vergeblich. 

Kurze Zeit später wieder: Licht an!

Ich nehme all meinen Mut und reiße mich zusammen und renne aus dem Zimmer, ins obere Stockwerk, da mein Schlafzimmer das Einzige im Erdgeschoss ist. Ich suche nach einem Lichtschalter. Gefunden. Oben angekommen überlege ich hektisch, was ich machen soll. 
Soll ich meine Eltern wecken? 
Was würden sie unternehmen? 
Für mich steht fest, dass ich heute nicht mehr in diesem Zimmer schlafe!
Soll ich meinen Bruder wecken?
Aber was kann der schon machen?
Soll ich einfach in 'nem Sessel schlafen und allen ihren Schlaf gönnen?
Doch dann krabbelt eine fette Kakerlake über den Boden vor meinen Füßen. Nein, danke! Hier schlafe ich auch nicht. Nach ca. 7 Minuten ratlosem Rumstehen entschließe ich mich dazu, das Zimmer meines Bruders zu stürmen. 
"Ramón! Ramón!" Keine Reaktion.
"Ramón, wach auf!" Tiefschlaf. 
Ich greife ihm unter die Arme, versuche ihn zu kitzeln. Endlich! Verpennt und geschockt, dass ich um 1:45 Uhr vor seinem Bett stehe, fragt er mich, was los sei. Ich versuche ihm alles schnell zu erklären, doch er checkt nichts.
"Beruhig dich, Paulina! Bitte nicht heulen!" 
Ich bitte ihn, ein Mal kurz mit mir runter in mein Zimmer zu kommen, um zu schauen, was los ist. Wir schleichen durchs Haus, wollen keinen aufwecken. Unten angekommen, versuche ich ihm wieder alles zu erklären. Das Licht ist immer noch an und als Ramón versucht es auszumachen, scheitert er. Völlig verwirrt und verpeilt sagt er: " Ok, das macht ja keinen Sinn. Auf, nimm deine Decke und dein Kissen, kannst heute bei mir schlafen." 
Gott sei Dank!!!! 

Er bezieht mir eine Matratze und sagt mir lachend: " Du bist witzig." Warum das jetzt witzig von mir war, weiß ich auch nicht.

Immer noch zitternd, aber um einiges beruhigter konnte ich mich dann um 2 Uhr endlich hinlegen und einschlafen, ohne wieder von Lichtattacken geweckt zu werden.

Ich habe keine Ahnung, was da passiert ist.
Hauptsache, ich hab' überlebt.

1 Kommentar:

  1. Klarer Fall... der Nachtglubscher jetzt auch in Venezuela aktiv!!! Macht aber nix, sabbert nur auf Füße und ist ansonsten harmlos bis auf seine Spielchen mit elektrischen Schaltern jeglicher Art.

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