Sonntag, 30. September 2012

Gastfamilie

Endlich hatte ich mal wieder einen sehr, sehr tollen Tag / Abend. Ein paar Leute von AFS ( alle ca. 17-20 Jahre alt ) haben eine Austauschschülerin aus Italien (Glenda) und mich zu sich nach Hause eingeladen. Einfach mal, um uns kennen zu lernen, ein bisschen zu reden und etwas zu essen. Es war sehr lustig und toll, endlich mal mit Leuten in meinem Alter zusammen zu sein ! 
So schön der Tag auch war, entstehen jedoch Probleme mit meiner Gastfamilie... 
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Ein Beispiel: Ich habe meine Gastmama gefragt, ob ich mir eine Sim-Karte für mein Handy kaufen kann, damit ich, wenn ich neue Leute kennen lerne, mit ihnen in Kontakt bleiben kann.. oder auch einfach, falls es einen Notfall gibt. Sie meinte, dass wir erstmal schauen sollten, ob Rebeca' s Sim-Karte in meinem Handy funktioniert. Ich nehme an, in der Hoffnung, dass ich es vergessen werde. Mit Erfolg! 
Vorgestern habe ich sie dann wieder darauf angesprochen. Sie reagierte verhalten. Nach längerer Beratung mit meinem Gastpapa Daniel sagte sie schlussendlich: "Alles klar, am Montag kaufen wir dir eine Karte. Jetzt ist der Handyladen nicht mehr offen." 
Ok gut... werden meine Wünsche eben WIEDER aufgeschoben... 
Als mich dann heute ein Mädel von AFS gefragt hat, ob ich eine venezolanische Nummer habe, um mit mir schreiben zu können, sagte ich ihr, dass ich am Montag meine Karte bekommen würde. 
Da griff Juan ( der Junge, der sein Auslandsjahr in Deutschland gemacht hat ) ein und meinte, meine Gastmutter habe ihm heute gesagt: "Ganz ehrlich, wofür braucht DIE 'ne Sim-Karte, die kann ja noch nicht mal reden... was soll die denn am Telefon besprechen "hola" ?!?! Paulina braucht noch keine Karte!!!" 

Da fühlt man sich ernst genommen.
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Dazu kommt, dass mit mir nur sehr wenig kommuniziert wird, und ich meistens nicht auf den neuesten Stand der Sachen gebracht werde. Somit denke ich oft, dass bestimmte Sachen unternommen werden, über die schon lange nicht mehr nachgedacht werden. 

Ich könnte noch sehr viele weitere Beispiele nennen, wäre aber zu lang und bestimmt auch zu langweilig.

Ich möchte keine Panik bei meiner Familie und meinem Freundeskreis in Deutschland verbreiten, denn mir geht es trotzdem gut. Habe heute ein Mädchen kennen gelernt, die mich direkt in ihre Familie aufnehmen würde, wenn sich nichts ändern sollte!

Und dazu kommt, dass mir dieser Tag sehr viel neue Kraft gegeben hat, denn ich fühlte mich endlich mal wieder wie 17 und nicht wie 10... Ich konnte reden, so sein, wie ich bin und fühlte mich wieder ein bisschen unabhängiger. 
Hoffentlich bleibt das so.



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